Armando A. Simon-Thielen
"Zwillingsbeeren"
Vom Glück, die Frucht des Weinstocks zu schmecken
Briefe an mein Leben - entdeckt, entfaltet und entziffert
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Diese Seite wurde von Michal Shmuel erstellt. All rights reserved. 2010.          Fotograf: Harald Mielke
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Biografische Daten

-   Geboren 1950 in einer westdeutschen Großstadt.

-   1951 Übersiedlung nach Thüringen. Dort Schulbesuch von 1957 bis 1963.

-   1963 Übersiedlung an den Niederrhein, dort Schulbesuch Realschule

     und Gymnasium

-   1971 Abitur.

-   Bis 1976 Studium Evangelische Theologie.

-   1976 – 1996 Als Evangelischer Pfarrer berufstätig in Bonn, Köln und im 

    Bergischen Land.

Schwerpunkte:

·        Seelsorgerliche Arbeit mit Menschen mit psychischen, alterspsychischen, psychiatrischen und neurologischen  Erkrankungen

·        Arbeit in sozialen Brennpunkten, allgemeine Pfarrdienstliche Aufgaben

·         Beratung Wehrpflichtiger

·        Während der Berufstätigkeit verschiedene Fortbildungen für Gruppen- und Einzelberatung.

·         1996-1997 Fortbildung Systemische Beratung

·         Beendigung des Pfarramtlichen Dienstes auf eigenen Wunsch

·         Verheiratet, 2 erwachsene Kinder

·        Schwerpunkt gesellschaftlichen Engagements: Jüdisch-christliches Gespräch

·         Seit 1999 Berufliche Aufgaben in verschiedenen Einrichtungen Freier Träger im Bereich allgemeine Sozialberatung, Schuldnerberatung und Soziale Rehabilitation.

Der Zug der Zeit

 

Er fliegt dahin der Zug der Zeit

und zögert nicht.

„Du willst dich mir entheben?

Gedenk` der Herzenslieben!

Ihr hoffend frohes Beben

ruft stets nach deinem Leben.“

So seine Stimme spricht.

 

Es nagt an dir der Zahn der Zeit

und schmerzt dich sehr.

Doch dein Gebein sich streckt,

es hat dein Hoffen bald entdeckt -

und nach der Ewigkeit sich reckt,

den höchsten Wunsch in dir erweckt,

dass dein Erinnern sich bewähr`.

 

Es schwankt das Blatt im Winde

hin und her.

Ein Spinnennetz lässt`s  nicht mehr los.

So wieget sich`s  allein und bloß,

gebettet wie auf weichem Moos,

schläft in des Mondes Silberschoß

und trägt an Träumen schwer.

 

Es hält ein Wort dich auf der Welt

mit inn`ger Kraft.

Du fragst es nach dem Sinn.

Da tritt es vor dich hin:

„Erkenne, was ich für dich bin!

Sind wir wohl ein Gewinn,

der Hoffnung schafft?“

 

Es fällt die Träne schmerzerblindend

vor dir nieder.

Sie trifft die Saat in dunklem Grab,

bricht sie auf, bringt Kraft hinab.

In sich bewegt das Korn sich labt,

himmelerinnernd – welch` eine Gab`!

Gibt dir dein Schauen wieder.

 

Es kommt zu Tag der Quelle Leben,

verweilet nicht,

dass nun dein Weinen und Geschrei

oh, nicht mehr dein Gefängnis sei,

des Herzens Bangen bald befrei`.

Da weitet`s  seine Wüstenei

zum Garten voller Frücht`.

 

Es sind gefüllt die Händ` des Glücks

bis oben an.

In einer liegt des Abgrund`s  End`-

es harret fristlos dich ersehnend.

Die andere zeiget dir behänd`

dich mit sich lockend

die Tür zum Licht hinan.

 

Es schauen auf die Augen dein

zu Sonne hin.

Sie senkt sich ein in dich,

und Strahl und Farben treffen sich.

Sie wärmen Arm, Haut wie Gesicht

und drängen bis zum Seelenlicht,

sind jeden Tag dein Neubeginn.

 

Doch dich versöhnen wird allein

des einen Sternes Schein,

den du anheftest an dein Zelt.

Nicht findest du ihn in der Welt.

Nur dich hat er sich auserwählt.

Seid euch auf immer zugesellt.

Sein Haus ist nun dein Heim.

 

Es blinken tausend Sterne

aus den Leoniden.

Geschöpfe schauen dort hinauf,

bestaunen ihrer Linien Lauf.

Lilienknospen brechen auf -

selig Antlitz strahlt heraus:
in ihm sie sehen Frieden